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Einige Menschen haben ein höheres Risiko als andere einen Eisenmangel zu erleiden

Bestimme Personengruppen erleiden aufgrund ihres Alters, Geschlechts oder ihrer Lebensweise häufiger einen Eisenmangel als andere. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wer besonders aufmerksam bei seiner Eisenversorgung sein sollte.

Frauen sollten auf eine gute Eisenzufuhr achten

Vor allem im gebärfähigen Alter, also von der Pubertät bis zu den Wechseljahren, sind Frauen häufiger von Eisenmangel betroffen als Männer des gleichen Alters. Das hat verschiedene Gründe.

Zunächst einmal scheiden Frauen schon durch den Blutverlust während der Regelblutung monatlich etwa 15 mg Eisen aus. Dazu kommen die alltäglichen Eisenverluste durch Ausscheidung des Körpers. Frauen haben also höhere Eisenverluste als Männer.1 

Hinzu kommt, dass Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt deutlich weniger Eisen aufnehmen als Männer. Insgesamt erreichen nur 42 % aller Frauen die empfohlene tägliche Eisenzufuhr.2  

Vegetarier- und Veganerïnnen

Bei einer überwiegend oder sogar strikt pflanzlichen Ernährungsweise muss streng darauf geachtet werden, dass genügend Eisen zugeführt wird. Besonders bei menstruierenden Frauen, die vegetarisch oder vegan leben tritt in den meisten Fällen ein Eisenmangel ein. Am besten ist es also, regelmäßig kleine Tagesdosen Eisen zuzuführen, wenn die Entscheidung für eine pflanzliche Ernährungsweise getroffen wird.

Männer, die sich viele Jahre strikt vegan ernähren und eventuell regelmäßig zusätzlich Blut spenden, sollten Rücksprache mit dem/der behandelnden Ärztïn halten. Einige vegan lebende Männer werden anhand ihres Blutbildes feststellen, dass das mit der Nahrung zugeführte Eisen nicht ausreicht. Für sie bietet es sich dann ebenfalls an, Basispräparate mit niedrig dosiertem Eisen zuzuführen. An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass die regelmäßige ärztliche Kontrolle und Rücksprache unbedingt erfolgen muss, denn Männer sammeln Eisen im Körper an. Zu hohe Eisenwerte können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Schwangere und Stillende

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Eisenbedarf erhöht. Viele Frauen haben einen sehr niedrigen Eisenstatus, der zusammen für Mutter und Kind knapp werden wird. Im Falle eines Mangels droht die Unterversorgung von Mutter und Kind mit Eisen. Da der Körper aber in einer Mangelsituation bis zu 80 % mehr Eisen aus der Nahrung aufgenimmt3, empfiehlt die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, genau wie bei Schwangeren, keine erhöhte Eisenzufuhr.4  Ein Verdacht auf einen Eisenmangel in der Schwangerschaft muss also immer per Blutbild abgeklärt und dann gegebenenfalls erst behandelt werden.

Leistungssportlerïnnen

Wenn ein Körper dauerhaft extreme Leistung vollbringen muss, braucht er mehr Mikronährstoffe. Zudem entstehen höhere Eisenverluste unter anderem auch in Folge von Mikroblutungen. Leistungssportlerïnnen sollten daher regelmäßig ihre Eisenwerte im Blut überprüfen lassen und bei Notwendigkeit  mit Eisenpräparaten dafür sorgen, dass ihre Eisenspeicher gut gefüllt sind, damit eine maximale körperliche Leistung möglich ist.5

Menschen 70+ Jahre

Menschen, die bereits ein höheres Lebensalter erreicht haben und sich oft abgeschlagen oder müde fühlen, profitieren von einer Mikronährstoffbasisversorgung. Es gibt mehrere Faktoren, die zu einem Mikronährstoffmangel beitragen können. Häufig erhöht sich mit dem Alter auch die Anzahl an Medikamenten, die genommen werden. Medikamente sind häufig Mikronährstoffräuber oder entfalten Ihre Wirkung besser, wenn bestimmte Mikronährstoffe ausreichend vorhanden sind.6 Zudem verringert sich mit steigendem Alter zumeist die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralstoffe. Bei einigen Menschen kommt es auch zu regelmäßigen leichten Mikroblutungen im Körper, die unbemerkt bleiben. Dadurch bleibt gleichzeitig der erhöhte Eisenverlust maskiert. Ein Blutbild, das die Mikronährstoffversorgung untersucht, gibt Aufschluss - auch auf einen erhöhten Eisenbedarf.

Bei einem erhöhten Eisenbedarf bietet es sich dann an, ein Kombipräparat mit anderen Vitaminen und Mineralstoffen zu kaufen, dass niedrig dosiertes Eisen enthält. So muss statt 10 Pillen nur eine genommen werden.

Menschen, bei denen Teile des Dünndarms entfernt wurden

Bei Patientïnnen, die sich einem sogenannten Adipositas-chirurgischem Eingriff unterzogen haben, ist zumeist ein Teil des Dünndarms operativ entfernt worden. Dadurch besteht weniger Möglichkeit, dass Eisen im Darm effektiv aufgenommen werden kann.

Manchmal sind auch Teile des Darms erkrankt und müssen entfernt werden. Davon sind zum Beispiel Patientïnnen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen betroffen. Auch sie sollten ihrem Eisenspiegel besondere Aufmerksamkeit schenken.

Hier ist wichtig, dass es nicht nur um Eisen geht, sondern um sämtliche Vitamine und Spurenelemente. Ausführliche fachlich kompetente Aufklärung ist unablässig.

Patientïnnen mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Menschen, die unter Herzschwäche leiden, entwickeln häufig einen Eisenmangel. Auch bei ihnen sollte der Eisenwert regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls Eisenpräparate zugeführt werden.

Quellen

(1) Elmadfta I; Leitzmann C, Eds. Ernährung des Menschen. 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage; Ulmer Verlag, Stuttgart, 2015.
(2) Max-Rubner Institut Nationale Verzehrsstudie II: Ergebnisbericht, Teil 2, 2008. https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/Institute/EV/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf. 

(3) Schmiedel, V., Ed. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Ernährungs, Diagnostik und Nährstofftherapie; Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2019.

(4) European Food Safety Authority Scientific Opinion on Dietary Reference Values for iron, 2015. https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.2903/j.efsa.2015.4254. Wednesday, May 12, 2021. 

(5) Burden, R. J.; Morton, K.; Richards, T.; Whyte, G. P.; Pedlar, C. R. Is iron treatment beneficial in, iron-deficient but non-anaemic (IDNA) endurance athletes? A systematic review and meta-analysis, British journal of sports medicine. 2015, 49, pp. 1389–1397. 

(6) Gröber, U., Ed. Arzneimittel und Mikronährstoffe. Medikationsorientierte Supplementierung, 2nd ed.; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart.