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Wie kommt es zu einer Eisenüberladung? (Blogserie Teil 2)

Eisenmangel Ratgeber

Veröffentlicht am
19. Dezember 2022

 

Die Ursachen für eine Eisenüberladung sind divers

Grundsätzlich kommt es sehr viel seltener zu einer Eisenüberladung als zu einem Eisenmangel. Dennoch gibt es auch hier gewisse Risikogruppen, die der Gefahr auflaufen, sich mit zu viel Eisen zu schaden. Im zweiten Teil unserer Blogserie zur Eisenüberladung erfährst du mehr über deren Ursachen.

Wie kommt es zur Eisenüberladung?

Besonders gefährdet für eine Eisenüberladung sind Personen mit bestimmten Erkrankungen. Diese können vererbt oder im Laufe des Lebens erworben sein. Oft sind diese mit der Notwendigkeit von chronischen Bluttransfusionen verbunden, bei denen hohe Mengen an Eisen zugeführt werden. Dem Körper fehlen die Mechanismen, überschüssiges Eisen auszuscheiden, es kommt zu einer Überladung. 1 

Wesentlich seltener liegt die Ursache in der Einnahme von hochdosierten Eisenpräparaten über einen längeren Zeitraum, wenn es dafür eigentlich keinen Bedarf gibt.2 

Angeborene Ursachen

Zu den angeborenen Ursachen zählen sowohl die „Hereditäre Hämochromatose“, als auch hereditäre (erbliche) Anämien. Von der Hereditären Hämochromatose gibt es viele verschiedene Typen, ja nachdem, welches Gen von der Mutation betroffen ist. Die Mutationen haben zur Folge, dass entweder der Eisentransport oder die Regulierung des Eisenhaushalts über das Protein Hepcidin gestört sind.1 

Vereinfacht bedeutet das, dass zu wenig Hepcidin gebildet wird und dadurch zu viel Eisen aus der Nahrung aufgenommen wird. Die Konsequenzen sind fatal, denn so kommt es zu exzessiven Eisenablagerungen (sogenannten Siderosen) in Organen wie Leber, Herz und Bauchspeicheldrüse.3  Unbehandelt führt dies zu großen Organschäden (Herzinsuffizienzen, Diabetes, Leberzirrhose), die tödlich sein können.2 

Die erblichen Anämien („Blutarmut“) entstehen durch eine ineffektive Reifung der roten Blutkörperchen. Eine Eisenüberladung tritt hierbei auf, wenn die Betroffenen mit Bluttransfusionen oder hochdosierten Eisenpräparaten behandelt werden.1  Ein Beispiel für eine erbliche Anämie ist die „Thalassämie major“, die vor allem im Mittelmeerraum auftritt.3 

Erworbene Ursachen

Die erworbenen Ursachen ähneln stark den erblichen Anämien - nur werden sie erst im Laufe des Lebens erworben.  Auch hier ist die Reifung der roten Blutzellen ineffektiv und hat daher eine Notwendigkeit chronische Bluttransfusionen zur Folge. Es gelangt zu viel Eisen in den Körper, was nicht mehr ausgeglichen werden kann.1

Fazit

Da die Eisenüberladung in der Regel durch Krankheiten verursacht wird, die nur wenige Menschen betreffen, ist sie eher eine Seltenheit. Diese Personen werden medizinisch betreut und können durch entsprechende Maßnahmen von einer Überladung bewahrt werden. Allgemeine Vorsicht ist dagegen geboten, wenn du regelmäßig Bluttransfusionen oder hochdosierte Präparate erhältst. Eine Absprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin ist hier wichtig. Eine Einnahme von Eisenpräparaten sollte nur erfolgen, wenn du zu einer der Risikogruppen gehörst und/ oder einen diagnostizierten Mangel hast!

Quellen
(1) Gattermann, N.; Muckenthaler, M. U.; Kulozik, A. E.; Metzgeroth, G.; Hastka, J. The Evaluation of Iron Deficiency and Iron Overload, Deutsches Arzteblatt international. 2021, 118, pp. 847–856.
(2) Biesalski, H. K. Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikation, Diagnostik, Therapie, 2nd ed.; Georg Thieme Verlag: Stuttgart, 2019.
(3) Biesalski H-K; Bischoff SC; Pirlich M et al. (eds), Eds. Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer; Georg Thieme Verlag, Stuttgart; New York, 2018.
 

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